Was ist armenisch-türkische beziehungen?

Die armenisch-türkischen Beziehungen sind seit langem von Spannungen geprägt, insbesondere aufgrund des Völkermords an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs. Während des Osmanischen Reiches wurden schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier ermordet.

Die Türkei weigert sich weiterhin, diese Ereignisse als Völkermord anzuerkennen und argumentiert, dass es sich um einen Teil des damaligen Konflikts handelte und dass der Begriff Völkermord nicht zutreffend ist. Armenien und viele andere Länder, darunter auch der Vatikan, bezeichnen diese Taten jedoch eindeutig als Völkermord.

Diese historische Frage belastet die Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei bis heute. Es gibt auch territoriale Streitigkeiten, insbesondere um die Region Bergkarabach, die von Armenien kontrolliert wird, jedoch von Aserbaidschan beansprucht wird.

Es gab Bemühungen von beiden Seiten, die Beziehungen zu verbessern. Im Jahr 2009 unterzeichneten Armenien und die Türkei beispielsweise die "Protokolle von Zürich", die die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und die Öffnung der gemeinsamen Grenze vorsahen. Die Ratifizierung dieser Protokolle scheiterte jedoch aufgrund innenpolitischer Probleme in beiden Ländern.

Die armenische Diaspora spielt auch eine Rolle in den Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei. Die armenische Diaspora ist in vielen Ländern stark vertreten und setzt sich für die Anerkennung des Völkermords ein. Dies führt oft zu Spannungen und politischen Auseinandersetzungen, insbesondere in den Ländern, in denen die Diaspora eine große Rolle spielt, wie etwa Frankreich und den USA.

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei sind ebenfalls begrenzt. Die gemeinsame Grenze zwischen den beiden Ländern ist seit vielen Jahren geschlossen, was den Handel und den Austausch behindert.

Insgesamt bestehen also weiterhin viele Herausforderungen und Differenzen zwischen Armenien und der Türkei. Die Frage des Völkermords, territoriale Streitigkeiten und die Rolle der Diaspora sind allesamt Faktoren, die die Beziehungen belasten. Es bleibt abzuwarten, ob in Zukunft Fortschritte erzielt werden können, um die historischen und aktuellen Spannungen zwischen den beiden Ländern zu überwinden.